Noch vor ein paar Jahren war die Entscheidung einfach: Indoor? Klar, 600W-HPS rein und fertig. Heute haben LEDs die Growrooms erobert und das Spiel verändert. Manche sagen: „LED ist die Zukunft — weniger Stromkosten, kühlere Temperaturen, mehr Gramm pro Watt.“ Andere bleiben beim HPS, weil „das eine bewährte Technik ist, die nie versagt“. Wer hat recht? Schauen wir uns in Ruhe an, was eine 600W-HPS im Vergleich zu einem modernen 300–350W-LED wirklich bringt.
Stromkosten — der echte Unterschied
Nehmen wir an, du hast ein 120×120 cm Zelt und fährst einen Blütezyklus (8 Wochen, 12/12).
- HPS 600W:
- Verbrauch: ~600 W × 12 h × 56 Tage = ~403 kWh
- Kosten bei 0,30 €/kWh = 120 € nur fürs Licht
- LED 320W (z. B. Quantum Board):
- Verbrauch: 320 W × 12 h × 56 Tage = ~215 kWh
- Kosten = 65 €
👉 Unterschied? Pro Zyklus sparst du etwa 55 € an Strom. Bei 3 Zyklen im Jahr sind das fast 170 €.
Temperatur — heißer oder kühler?
- HPS 600W läuft wie ein Heizofen. Im Zelt geht’s schnell auf +28–30 °C hoch, du brauchst starke Abluft und manchmal sogar aktive Kühlung. Im Winter praktisch, weil es gleich mitheizt. Im Sommer Horror, wenn du keine Klimaanlage hast.
- LED 320W produziert deutlich weniger Wärme. In der Praxis sind die Temperaturen im Zelt 3–5 °C niedriger. Für alle, die in einer Wohnung ohne gute Abluft growen, ist das ein echter Game-Changer.
Erträge — wer bringt mehr Gramm?
Hier wird’s spannend.
- HPS 600W ist seit Jahren Standard: mit einem soliden Grow erreichst du 500–600 g pro m². Das Spektrum ist warm, super für die Blüte, aber in der Vegi braucht man oft Zusatzlampen (MH oder CFL).
- LED 320–350W der neuen Generation (Samsung LM301, Osram, Vollspektrum) bringt realistisch 450–550 g pro m². Die Buds sind meist dichter, mit mehr Trichomen und stärkerem Aroma.
👉 Pro Watt gerechnet liefert LED oft mehr Gramm als HPS.
Wer sollte LED wählen?
- Grower mit kleinem Zelt, die ständig mit Hitze kämpfen.
- Alle, die jede Kilowattstunde im Blick haben.
- Leute, die „Plug & Play“ wollen — eine Lampe von Keimling bis Ernte.
- Qualitätsfans: LED liefert oft festere Buds und klarere Terpenprofile.
Für wen ist HPS besser?
- Grower mit viel Platz und starker Belüftung.
- Leute, die lieber beim Bewährten bleiben.
- Winter-Grower, die zusätzliche Wärme gebrauchen können.
- Anfänger mit kleinem Budget, die günstig starten wollen.
Anfangsinvestition
- HPS 600W mit Vorschaltgerät und Reflektor: 100–150 €.
- LED 320–350W in guter Qualität (HLG, Lumatek, Mars Hydro FC): 350–500 €.
LED kostet mehr am Anfang, rechnet sich aber nach 2–3 Zyklen durch geringere Stromkosten und weniger Klima-Probleme.
Fazit
- HPS 600W = günstiger Start, leistungsstark, bewährt, aber heiß und weniger effizient.
- LED 320–350W = teurer in der Anschaffung, spart Strom, bleibt kühler, bringt oft bessere Qualität.
👉 Mein Tipp: Wenn du gerade anfängst und ein kleines Zelt hast — nimm LED. Wenn du einen großen Dachboden hast und im Winter gleich mitheizen willst — HPS macht immer noch Sinn.