📷 Schick uns deine Bilder von 🍁 Mehr lesen

Zum Schließen ESC drücken

Erde, die für dich arbeitet — No-till, Living Soil und einfache Komposttees

Nicht jeder Grower hat Lust, ständig Flaschen mit Dünger zu öffnen und bei jedem Gießen den EC-Wert zu messen. Für viele von uns liegt die Magie in einer Erde, die lebt und die Pflanze von selbst versorgt. Das Konzept von No-till und Living Soil ist keine Hippie-Spinnerei, sondern eine bewährte Praxis organischer Gärtner. Auch in der Cannabis-Welt gewinnt es immer mehr Anhänger, weil es großartigen Geschmack, gesunde Pflanzen und weniger Arbeit bringt. Klingt nach einem Märchen? Lass uns schauen, wie es in der Praxis aussieht.


Was ist No-till und Living Soil?

No-till bedeutet wörtlich „ohne Umgraben“. In der Praxis heißt das: du tauschst die Erde nicht nach jedem Grow aus, sondern pflegst sie wie einen Garten. Du fütterst die Mikroorganismen, gibst organisches Material dazu, gießt regelmäßig, und sie danken es dir mit einer gesunden Struktur und einem Boden voller nützlicher Bakterien und Pilze.

Living Soil ist ein Boden, in dem nicht nur die Pflanze wächst, sondern auch ein ganzes Ökosystem funktioniert: Mykorrhiza-Pilze, Nematoden, Bakterien, Protozoen. Sie bauen organisches Material in Formen ab, die die Wurzeln aufnehmen können. Deine Rolle als Grower? Gärtner dieses Mikrokosmos zu sein, nicht nur der „Lieferant von Flaschendüngern“.


Die Basismischung für No-till

Die Grundlage ist eine gut vorbereitete Erde, die enthält:

  • Basis – Torf oder ungedüngte Blumenerde, optional etwas gepuffertes Coco,
  • organisches Material – Kompost, Wurmhumus,
  • Belüftung – Perlite, Bimsstein, Reishülsen,
  • Mineralien – Gesteinsmehl, Dolomit, Algenmehl.

Beispielrezept für einen 50-Liter-Sack:

  • 20 l Torf,
  • 15 l Kompost,
  • 10 l Wurmhumus (ca. 12–15 EUR für 20 l),
  • 5 l Perlite oder Bimsstein,
  • eine Handvoll Gesteinsmehl,
  • 2–3 Handvoll Algenmehl (ca. 8 EUR/kg).

So eine Mischung muss einige Wochen „reifen“ — die Mikroben beginnen zu arbeiten, und du erhältst ein Substrat, das dir jahrelang dienen kann.


Top-Dress — Füttern von oben

Wenn du die Erde nicht austauschst, wie ergänzt du Nährstoffe? Antwort: Top-Dress, also das Aufstreuen organischer Dünger oben auf die Erde. Das können sein:

  • Wurmhumus,
  • Knochenmehl,
  • Guano,
  • Algenpulver,
  • Biochar.

In der Praxis: eine dünne Schicht (2–3 cm) auf die Oberfläche der Erde streuen, gießen, und die Mikroben und Würmer erledigen den Rest. Kosten? Top-Dress pro Pflanze und Zyklus ca. 5–10 EUR, je nachdem, welche Zusätze du verwendest.


Komposttees — Wurmtee und Co.

Ein „Tee“ für Pflanzen ist ein Gebräu aus Kompost oder Wurmhumus, das in Wasser belüftet und fermentiert wird. Ziel ist nicht, NPK flüssig zuzuführen, sondern den Boden mit lebenden Mikroorganismen zu impfen.

Einfachstes Rezept:

  • ein Eimer Wasser (abgestanden oder gefiltert),
  • ein Beutel mit 2 Tassen Wurmhumus,
  • 1 Esslöffel Melasse (Nahrung für Bakterien),
  • eine Aquariumpumpe zur Belüftung.

Nach 24–36 Stunden hast du einen fertigen Tee, mit dem du die Erde gießt. Effekt? Ein mikrobiologischer Boom, stärkere Widerstandskraft der Pflanzen gegen Stress und ein gesünderes Wurzelsystem. Kosten pro Tee: gerade mal 1–2 EUR.


Macht das Indoor Sinn?

Das ist die häufigste Frage. Outdoor ist No-till und Living Soil selbstverständlich, aber Indoor haben viele Angst, dass:

  • es unangenehm riecht,
  • Trauermücken und andere Schädlinge auftauchen,
  • die Nährstoffkontrolle schwieriger wird.

Die Wahrheit: wenn dein Growroom gut belüftet ist und du auf Hygiene achtest, funktioniert No-till auch unter LEDs im Zelt. Der größte Unterschied liegt im Stil: statt Sterilität und „Flaschen-Chemie“ hast du ein Mini-Ökosystem im Topf.

Erträge? Etwas geringer als in mineralischem Coco (z. B. 350–450 g/m² statt 500–600 g/m²), aber Aroma und Geschmack übertreffen locker Flaschendünger. Genau deshalb entscheiden sich viele Grower für diesen Weg.


Typische Fehler

  • zu viel frischer, nicht vollständig abgebauter Kompost → Schimmelgefahr,
  • fehlende Belüftung beim Tee (statt Probiotikum entsteht Sauerstoffmangel),
  • Austrocknen der Erde → Mikroben sterben, der Boden „stirbt“,
  • Übereifer: zu viele Top-Dresses auf einmal führen zu Versalzung.

Fazit

Wenn du Einfachheit und Natürlichkeit suchst, sind No-till und Living Soil ein großartiger Weg.

  • Du hast Erde, die jahrelang hält.
  • Du fütterst den Boden statt die Pflanze.
  • Du kannst Flaschendünger komplett weglassen.

Es ist nicht für jeden geeignet: wenn es dir nur um Gramm pro Watt geht, sind Coco und Mineraldünger effizienter. Aber wenn du willst, dass deine Pflanze ihr volles Aroma zeigt und dein Growroom eher wie ein Garten als wie ein Labor wirkt — dann ist das wirklich Erde, die für dich arbeitet.

Related Posts

Rockwool im Cannabisanbau – der Mineralwürfel mit zwei Gesichtern
Super Soil vs. Coco Coir — Ein Vergleich der Anbaumethoden
Coco für Einsteiger — pH 5,5–6,5, wie viel Cal-Mag, wie oft gießen unter LED
Hydroponische Substrate – welche wählen?
Manolo MJF

Hey, I’m Manolo from MJF – your go-to grow buddy 🌿. I blog about everything cannabis cultivation: from sprouting your first seed to harvesting top-shelf buds. Whether you're growing in a closet or a custom-built growroom, I’m here to share tips, tricks, and tried-and-true methods to keep your plants (and you) thriving. Light it up with knowledge and let’s grow together! 💡🌱 #GrowWithManolo

Kommentar hinterlassen

Your email address will not be published. Email is optional. Required fields are marked *

Schlagwörter

#strains#disease#fertilizers#substrates#Cocos#light#Indica#Sativa#hydroponics#outdoor#leafs#Soil#watering#harvest#Hydro#Hybrid#NPK#ventilation#flavour#automat#seeds#stress#training#growbox#Mineral wool#Regular#RO#safety#Led#harvesting#autoflower#mold#pests#germination#root#micronutrients#macronutrients#EC#rockwool#big yeld#Terpens#clones#filtres#water#filter#CO2#HPS#watergrow#ak47#fusarium#feminized#crop#security#indoor#thc#humidity#spider mites#overfeeding#weather#calendar#perlite#clay pebbles#vermiculite#aeroponics#easy
Durch das Zulassen von Cookies wird Ihr Erlebnis auf dieser Website verbessert. Mehr lesen