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Hermies & „Bananas“: erkennen, vorbeugen und die Grow-Rettung im Eilverfahren

Nichts verdirbt die Stimmung in der Blüte so sehr wie gelbe „Bananas“, die aus Kelchen ragen, oder plötzliche Büschel männlicher „Kugeln“. Gute Nachricht: Meist lässt es sich verhindern — und wenn es passiert, minimierst du den Schaden. Hier ist der einfache Fahrplan: warum Hermies entstehen, wie du sie rechtzeitig findest, wie du das Zelt absicherst und was genau zu tun ist, sobald du den Eindringling siehst.


Inhaltsverzeichnis

  1. TL;DR / Schnellstart
  2. Warum eine Pflanze „hermie“ wird
  3. Erkennen: Kugeln vs. „Bananas“
  4. Prävention Schritt für Schritt (Hardware, Parameter, Arbeiten an der Pflanze)
  5. Rettungsplan, wenn „Bananas“ auftauchen
  6. Samenreife & Entscheidung: schneiden oder durchziehen?
  7. FAQ
  8. Checklisten (Anti-Hermie & Rettung)

TL;DR / Schnellstart

  • Hauptsünder: Licht in der Nacht (undichtes Zelt, Geräte-LEDs, „mal schnell schauen“ in der Dunkelphase).
  • Weitere Stressoren: T/rF-Sprünge, Über-/Untergießen, Lampenhitze, Re-Veg, aggressives Training in Woche 1–3 der Blüte, schwache Genetik/Bagseed.
  • Prävention:absolute Dunkelheit, 10-Min-Dunkeltest, LEDs abkleben, solider Timer, stabile 20–26 °C und 40–55 % rF in der Blüte.
  • Einzelne späte „Bananas“: mit Pinzette entfernen, mit Wasser benebeln (deaktiviert Pollen), täglich kontrollieren.
  • Frühe/massive Kugeln/Trauben:Pflanze entfernen oder isolieren — sonst Bestäubung des ganzen Zelts.

Warum eine Pflanze „hermie“ wird

Hermaphroditismus ist keine „Krankheit“, sondern eine Abwehrreaktion: Die Pflanze versucht, sich „zur Sicherheit“ fortzupflanzen — durch Stress oder genetische Veranlagung ausgelöst.

Hauptursachen:

  • Licht in der Dunkelphase: jeder Leak bei 12/12 stört den Photoperiodus. Achte auf: Netzteile-LEDs, Controller, LED-Streifen (auch sehr schwach), Reißverschluss-Spalten.
  • Umweltsprünge: Hitze >30 °C, Abfall <18 °C, rF lange >65 % in der Blüte, Zugluft/kühle Nächte.
  • Wasser/Nährstoff-Stress: chronisches Austrocknen/Fluten, starke EC/pH-Schwankungen, Hunger/Überdüngung.
  • Mechanischer/biologischer Stress: hartes LST/HST direkt nach dem Flip, Umtopfen in Woche 1–2 der Blüte, Re-Veg (z. B. Stromausfall), Schädlinge (Thripse, Spinnmilben).
  • Genetik: Samen aus Zufallsbestäubung („Bagseed“) und schlecht stabilisierte Linien werfen häufiger „Bananas“.

Erkennen: Kugeln vs. „Bananas“

  • Männliche Blüten („Kugeln“, Trauben): grün/gelblich, auf kurzen Stielen, ohne Pistillen, wachsen in Trauben. Erscheinen oft früh (Woche 2–4). Hohes Risiko der Bestäubung.
  • „Bananas“ (Nanners): einzelne gelbe Zungen wie Mini-Bananen, meist aus weiblichen Kelchen zwischen Pistillen. Häufig spät in der Blüte (Stress/„Müdigkeit“). Risiko geringer, aber real — enthalten Pollen.
  • Weibliche Vorblüten (OK): tropfenförmiger Kelch + weiße Härchen. Kugeln ohne Härchen = handeln.

Projekt bez nazwy (79)
 


Prävention Schritt für Schritt

1) Absolute Dunkelheit (Photoperiode)

  • Dunkeltest: Licht aus, 10 Minuten im Zelt bleiben. Wenn nach Adaption irgendetwas leuchtet — abdichten (Butyl/Isoband, schwarze Manschetten an Ports).
  • LEDs an Netzteilen, Controllern, Hygrometern abkleben (oder wegdrehen).
  • Keine Nacht-Kontrollen mit Weiß/Warm — wenn nötig, grünes Licht.

2) Stabiles Umfeld

  • Blüte Tag:24–26 °C, 45–55 % rF.
  • Blüte Nacht: −2–3 °C ggü. Tag, rF ≤55 % (Anstieg nach Licht-Aus im Blick behalten).
  • Stete Umluft, aber kein Direktstrahl auf Buds.

3) Pflege & Arbeiten

  • Training/Umtopfen vor dem Flip. In Woche 1–3 nur sanftes Aufräumen (Lollipop/Defol mit Maß).
  • Gießen: gleichmäßig bis leichter Drain; kein „Dürre–Flut“.
  • Düngung: EC sauber halten; keine Achterbahn.

4) Genetik & Startmaterial

  • Seriöse Samen aus stabilen Linien; Bagseed vermeiden (Hermie-Neigung).
  • Klone nur aus vertrauenswürdiger Quelle (ohne Re-Veg/Hard-Stress-Historie).

Rettungsplan, wenn „Bananas“ auftauchen

Szenario A — einzelne „Bananas“, Mitte/späte Blüte

  1. Oszi-Lüfter an der Pflanze aus, damit Pollen nicht fliegt.
  2. Leicht mit Wasser vernebeln über/um die Stelle (bindet/deaktiviert Pollen).
  3. Handschuhe an, Pinzette, „Banana“ vorsichtig ziehen, direkt in Beutel.
  4. Stelle und Umfeld erneut nebeln.
  5. Nach 2–3 Min Umluft wieder an, täglich prüfen.
  6. Kommen „Bananas“ an vielen Stellen wieder — isolieren oder früher ernten.

Szenario B — Kugeln/Trauben früh in der Blüte

  • Alarmstufe rot: reale Bestäubungsgefahr. Am sichersten Pflanze entfernen. Wenn retten: in separaten Box isolieren und täglich Trauben vor dem Aufspringen entfernen — hoher Aufwand, hohes Risiko.

Extra-Hygiene

  • Danach Oberflächen feucht abwischen (Pollen ist leicht und hartnäckig).
  • Für Inspektionen rF 50–55 % halten — reduziert minimal die Pollenmobilität (danach zurück zu Standardwerten).

Samenreife & Entscheidung: schneiden oder durchziehen?

  • Von Bestäubung bis reifen Samen meist 3–6 Wochen.
  • Späte „Banana“ (z. B. Woche 7–8) schafft oft keine reifen Samen — Buds bleiben nutzbar und meist Samen-arm.
  • Frühe/starke Bestäubung = Saatgutparty. Manchmal besser früher schneiden, als die Runde komplett versamen.

FAQ

Hermien feminisierte Samen öfter?
Gute feminisierte Linien nicht. Probleme kommen von schlechter Selektion oder Samen aus gestresst/umgekehrten Pflanzen ohne Stabilisierung.

Kann man „bestäubte“ Buds nutzen?
Ja, aber Ertrag/Qualität sinken: die Pflanze schiebt Energie in Samen, Buds werden „seedy“.

Machen „Bananas“ immer Samen?
Nicht immer. Einzelne späte „Bananas“ bestäuben oft gar nicht oder erzeugen nur wenige Samen.

Ist grüne Taschenlampe wirklich „sicher“?
Grün wirkt am schwächsten — grünes Licht für kurze Nachtchecks ist vertretbar; am besten bleibt vollständige Dunkelheit.

Eine Hermie — werden ihre Samen wieder hermen?
Oft ja, höheres Risiko. Besser nicht als Saatgut nutzen.


Checklisten

Anti-Hermie (Prävention)

  • 10-Min-Dunkeltest bestanden — null Licht in der Nacht
  • LEDs abgeklebt, Reißverschlüsse/Ports abgedichtet
  • Timer (digital/solide mechanisch) + Backup bei Stromausfall
  • Blüte: 24–26 °C Tag, 20–23 °C Nacht; rF 45–55 %
  • Training/Umtopfen vor dem Flip; in Blüte nur leichtes Aufräumen
  • Gleichmäßig gießen, kein „Dürre–Flut“; stabiles pH/EC
  • Genetik aus guter Zucht (kein Bagseed)

Rettung (bei „Bananas“)

  • Nahe Oszis aus, Bereich mit Wasser nebeln
  • „Banana“ mit Pinzette in Beutel, erneut nebeln
  • Täglich checken (Lupe 30–60× hilft)
  • Bei Rückkehr — Pflanze isolieren oder früh ernten
  • Oberflächen abwischen (feucht)

Zusammenfassung: Hermies sind kein Todesurteil — sie zeigen, dass Umfeld oder Genetik nicht passen. Dunkelphase abdichten, Parameter stabilisieren und sofort handeln. Meist ist ein ordentlicher Ertrag noch drin; mit weniger Stress und stabiler Genetik verschwindet das Thema auf Dauer.

Manolo MJF

Hey, I’m Manolo from MJF – your go-to grow buddy 🌿. I blog about everything cannabis cultivation: from sprouting your first seed to harvesting top-shelf buds. Whether you're growing in a closet or a custom-built growroom, I’m here to share tips, tricks, and tried-and-true methods to keep your plants (and you) thriving. Light it up with knowledge and let’s grow together! 💡🌱 #GrowWithManolo

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