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Rockwool im Cannabisanbau – der Mineralwürfel mit zwei Gesichtern

Rockwool, also gepresste Mineralwolle in Würfeln, ist eines der beliebtesten Substrate im Indoor-Cannabisanbau. Leicht erhältlich, günstig, steril und perfekt für Hydroponik – aber nicht ohne Schattenseiten. Schauen wir uns an, wie es hergestellt wird, wie man damit arbeitet und welche Auswirkungen es auf die Gesundheit und die Umwelt haben kann.


Woraus besteht Rockwool?

Mineralwolle ist nichts anderes als… geschmolzener Stein. In der Praxis verwenden Hersteller hauptsächlich Basalt, Dolomit und Kalkstein. Der Rohstoff wird auf etwa 1600 °C erhitzt und anschließend in speziellen Turbinen versponnen – ein bisschen wie Zuckerwatte, nur eben aus Stein. Die Fasern werden dann mit Harzen gebunden und zu Platten, Rollen oder Würfeln gepresst.

Im Cannabisanbau verwendet man Rockwool-Würfel – zuerst kleine (zum Keimen), und später größere Blöcke, in die die Pflanze gesetzt wird.


Warum Grower Rockwool lieben

  1. Sterilität – das Material ist praktisch frei von Krankheitserregern und Schädlingen, da die Hitze alles abtötet.
  2. Faserstruktur – speichert Sauerstoff und Wasser hervorragend; die Wurzeln können optimal atmen.
  3. Chemische Neutralität – Rockwool selbst enthält keine Nährstoffe, der Grower hat also die volle Kontrolle über die Düngung.
  4. Vielseitigkeit – perfekt für Hydro-Systeme (NFT, Ebb&Flow, DWC), aber auch zum Starten von Setzlingen vor dem Umsetzen in ein anderes Medium.

Preislich? Kleine Starterwürfel gibt es schon für ein paar Euro-Cent pro Stück, während große Blöcke für eine Pflanze rund 2–3 EUR kosten.


Der richtige Umgang mit Rockwool

Hier wird’s knifflig. Rockwool ist ein anspruchsvolles Medium.

  • Einweichen – vor der Verwendung gründlich spülen und in Wasser mit pH 5,5 einweichen. Warum? Frisches Rockwool hat einen hohen pH-Wert (ca. 7–8). Ohne diesen Schritt riskierst du eine Nährstoffblockade.
  • Ständige Kontrolle von pH und EC – da Rockwool keinen Puffer hat, wirkt sich jede Änderung im Düngeschema sofort auf die Pflanze aus. Perfekt für Zahlennarren, aber gnadenlos für Nachlässige.
  • Feuchtigkeitsmanagement – nicht überwässern; die Fasern können sich leicht vollsaugen. Die Nährlösung muss durchfließen und ablaufen können.

Rockwool und die Gesundheit des Growers

Jetzt zur Kehrseite. Mineralwollfasern können:

  • die Haut reizen – Jucken und Hautausschlag wie bei Glasfaser;
  • Atemwege reizen – Staub beim Schneiden und Krümeln ist nicht gesund für die Lunge;
  • die Augen reizen – Schwebeteilchen wirken wie winzige Nadeln.

Gute Praxis:

  • Handschuhe tragen;
  • beim Schneiden oder Umsetzen eine Staubmaske und Schutzbrille nutzen;
  • Rockwool nie trocken in einem geschlossenen Growroom zuschneiden – der Staub setzt sich überall ab.

Offiziell gilt Rockwool nicht als krebserregend (anders als Asbest), aber chronische Belastung durch Staub kann zu Atemproblemen führen.


Rockwool und die Umwelt

Hier wird es noch heikler.

  • Produktion – Basalt bei 1600 °C zu schmelzen erfordert enorme Energiemengen.
  • Recycling – praktisch unmöglich. Benutztes Rockwool landet im Müll und zersetzt sich… extrem langsam.
  • Keine biologische Abbaubarkeit – im Gegensatz zu Kokos oder Torf kannst du es nicht einfach kompostieren.

Wer also einen komplett umweltfreundlichen Anbau anstrebt, ist mit Rockwool eher schlecht beraten.


Alternativen zu Rockwool

  • Kokos – natürlich, biologisch abbaubar und einfacher in der Handhabung.
  • Jiffy-Tabs (Torfquelltöpfe) – ideal zum Keimen und Bewurzeln.
  • Aeroponik – kommt ganz ohne Substrat aus.

Trotzdem: Kein anderes Medium bietet in der Hydroponik so viel Kontrolle wie Rockwool – deshalb bleibt es bei vielen Growern die Nummer eins.


FAQ

Kann man Rockwool mehrfach verwenden?
Theoretisch ja – nach Sterilisation. Praktisch lohnt es sich aber nicht. Die meisten Grower nutzen Würfel nur einmal.

Beeinflusst Rockwool den Geschmack von Cannabis?
Nein, solange du vor der Ernte einen Flush machst.

Kann ich Rockwool kompostieren?
Nein, da es nicht biologisch abbaubar ist. Entsorge es über den Restmüll.


Fazit

Rockwool ist wie ein Skalpell in der Hand eines Chirurgen – es bietet Präzision und hervorragende Bedingungen für die Wurzeln, erfordert aber Vorsicht. Wer volle Kontrolle und Hydro liebt, hat damit ein Top-Medium. Aber denk dran: Schütze deine Gesundheit (Handschuhe, Maske, Brille) und sei dir bewusst, dass die Umwelt bei diesem Medium nicht unbedingt applaudiert.

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Manolo MJF

Hey, I’m Manolo from MJF – your go-to grow buddy 🌿. I blog about everything cannabis cultivation: from sprouting your first seed to harvesting top-shelf buds. Whether you're growing in a closet or a custom-built growroom, I’m here to share tips, tricks, and tried-and-true methods to keep your plants (and you) thriving. Light it up with knowledge and let’s grow together! 💡🌱 #GrowWithManolo

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