Cannabis ist eine Pflanze mit einem hohen Lichtbedarf. Beim Indoor-Anbau ersetzt die künstliche Beleuchtung das Sonnenlicht, daher muss sie sorgfältig ausgewählt werden. Die Menge und Qualität des Lichts wirken sich direkt auf die Photosynthese aus – und damit auf das Wachstum, die Blütenentwicklung und die Produktion von Cannabinoiden. Die Wahl der Beleuchtung sollte Faktoren wie Raumgröße, Budget, Anbauziele und Erfahrung des Gärtners berücksichtigen.
HPS-Lampen (Hochdruck-Natriumdampflampen)
Beschreibung und Funktionsweise:
HPS sind Hochdruck-Natriumdampflampen, die ein warmes, orange-rotes Licht abgeben. Sie werden hauptsächlich in der Blütephase eingesetzt, da sie die Knospenbildung unterstützen.
Vorteile:
Bewährte Technologie mit jahrelanger Anwendung.
Hervorragende Ergebnisse in der Blütephase.
Relativ niedriger Anschaffungspreis.
Nachteile:
Hohe Wärmeabgabe – gute Belüftung notwendig.
Hoher Stromverbrauch.
Kürzere Lebensdauer im Vergleich zu LEDs.
Einsatzgebiet:
Blütephase. Empfohlen für mittlere und große Growboxen mit effizienter Kühlung.
MH-Lampen (Metallhalogenidlampen)
Beschreibung und Funktionsweise:
MH-Lampen geben ein kühles, bläuliches Licht ab, das ideal für die Wachstumsphase ist. Sie fördern das Blattwachstum und die Ausbildung einer kräftigen Pflanzenstruktur.
Vorteile:
Sehr effektiv in der Wachstumsphase.
Relativ günstige Anschaffung.
Gut kombinierbar mit HPS (wechselnde Nutzung).
Nachteile:
Hohe Wärmeentwicklung.
Höherer Stromverbrauch.
Zerbrechlich und kürzere Lebensdauer.
Einsatzgebiet:
Vegetative Phase. Häufig im Wechsel mit HPS genutzt.
CFL-Lampen (Kompaktleuchtstofflampen)
Beschreibung und Funktionsweise:
CFLs geben Licht in verschiedenen Spektren ab – sowohl warm als auch kühl. Sie sind bei Einsteigern beliebt, weil sie einfach zu handhaben sind.
Vorteile:
Geringe Wärmeabgabe.
Niedriger Stromverbrauch.
Einfache Installation.
Nachteile:
Geringe Lichtdurchdringung – nur für kleine Pflanzen geeignet.
Eingeschränkte Effektivität in der Blüte.
Müssen nahe an den Pflanzen positioniert werden.
Einsatzgebiet:
Wachstumsphase, Klone, Micro-Grows. Ideal für kleine Flächen und Anfänger.
LED-Lampen (Leuchtdioden)
Beschreibung und Funktionsweise:
Moderne LED-Systeme bieten ein breites Lichtspektrum, das auf die verschiedenen Wachstumsphasen abgestimmt ist. Sie zeichnen sich durch hohe Energieeffizienz und geringe Wärmeabgabe aus.
Vorteile:
Geringer Energieverbrauch.
Lange Lebensdauer (bis zu 50.000 Stunden).
Sehr geringe Wärmeabgabe.
Einstellbares Spektrum (Full Spectrum LEDs verfügbar).
Nachteile:
Hohe Anschaffungskosten.
Unterschiedliche Qualität auf dem Markt.
Erfordern präzise Platzierung.
Einsatzgebiet:
Geeignet für Wachstums- und Blütephase. Perfekt für Growboxen jeder Größe, insbesondere bei eingeschränkter Belüftung.
Lampenvergleich – Übersichtstabelle
Lampentyp | Wachstumsphase | Wärmeabgabe | Anschaffungskosten | Effizienz | Lebensdauer |
---|---|---|---|---|---|
HPS | Blüte | Hoch | Niedrig | Hoch | Mittel |
MH | Wachstum | Hoch | Niedrig | Gut | Mittel |
CFL | Veg/Klone | Gering | Niedrig | Gering | Mittel |
LED | Universell | Gering | Hoch | Sehr hoch | Sehr lang |
Was sollte man bei der Lampenwahl beachten?
Größe der Anbaufläche – je größer die Box, desto stärker die benötigte Lichtquelle.
Belüftung – HPS und MH benötigen effektive Kühlsysteme.
Budget – LEDs sind eine Investition, zahlen sich aber aus.
Wachstumsphase der Pflanzen – wähle Lampen mit passendem Spektrum.
Sicherheit – Lampen sollten sicher montiert und korrekt positioniert werden.
Fazit
Die Wahl der richtigen Beleuchtung für den Indoor-Anbau von Cannabis ist entscheidend für den Erfolg des gesamten Projekts. Jede Technologie – LED, HPS, MH oder CFL – hat ihre Vor- und Nachteile, die auf deine Anbaubedingungen abgestimmt sein sollten. Anfänger können mit CFL oder günstigen LEDs starten, während fortgeschrittene Züchter häufig MH und HPS kombinieren oder in professionelle LED-Panels investieren. Ein fundiertes Verständnis der Pflanzenbedürfnisse und die Optimierung der Umweltfaktoren führen zu gesunden, harzigen Ernten.