Jeder Einsteiger fragt sich: Was kostet ein eigener Growroom wirklich? Online liest du Extreme – von „billiges Hobby“ bis „Geldfresser ohne Ende“. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. In diesem Artikel rechnen wir genau nach: Budget-Setup vs. Premium, Stromkosten, laufende Ausgaben und schließlich die Kosten pro Gramm Ernte.
Budget-Setup vs. Premium-Setup
Das Equipment ist der erste und größte Posten. Du kannst ein Zelt für ein paar Hundert Euro aufbauen, oder mehrere Tausend investieren.
Budget-Setup (ca. 400–600 EUR):
- Growzelt 80×80 cm,
- LED-Lampe 200–250 W,
- Belüftung + Aktivkohlefilter,
- Basisdünger und Erde.
Premium-Setup (1500–2500 EUR):
- Growzelt 120×120 cm oder größer,
- Profi-LEDs 400–600 W,
- starke Belüftung und Klimatisierung,
- automatische Bewässerung und Nährstoffsysteme,
- Marken-Dünger-Sets.
Der Unterschied ist riesig, aber beide Setups können gute Erträge liefern.
Stromkosten – was zahlst du im Monat?
Strom ist der zweite große Kostenblock. Hauptfaktor: Lampenleistung und Beleuchtungszyklus. Angenommener Durchschnittspreis: 0,35 EUR/kWh (typisch in vielen EU-Ländern).
- Budget-Setup:
250 W LED + Lüfter ~50 W = 300 W.
Bei 18 h (Wachstum) und 12 h (Blüte) ≈ 8 kWh/Tag.
Monatlich ≈ 85 EUR. - Premium-Setup:
600 W LED + Lüfter + Klima = ~800 W.
Durchschnittlich ≈ 20 kWh/Tag.
Monatlich ≈ 210 EUR.
Kosten für Dünger und Substrat
- Budget-Setup: Dünger + Erde ≈ 50–80 EUR pro Zyklus.
- Premium-Setup: hochwertige Dünger, Coco/Hydro-Systeme ≈ 150–250 EUR pro Zyklus.
Was kostet das Gramm?
Annahme:
- Budget: Ertrag 250–350 g,
- Premium: Ertrag 600–800 g.
Bei 4 Monaten pro Zyklus:
- Budget:
Equipment (Abschreibung 2 Jahre) ~20 EUR/Monat + Strom 85 EUR + Dünger 20 EUR = ~125 EUR/Monat.
Zyklus = ~500 EUR ÷ 300 g = 1,6 EUR/Gramm. - Premium:
Equipment (Abschreibung 3 Jahre) ~70 EUR/Monat + Strom 210 EUR + Dünger 60 EUR = ~340 EUR/Monat.
Zyklus = ~1360 EUR ÷ 700 g = 1,9 EUR/Gramm.
Wie du siehst: die Kosten pro Gramm sind erstaunlich niedrig – besonders im Vergleich zu Straßenpreisen.
So optimierst du deine Ausgaben
- Setz auf LEDs – höhere Anschaffung, aber günstiger im Stromverbrauch.
- Kauf gebrauchtes Equipment – Zelte, Lüfter, Filter bekommst du oft second hand.
- Überdünge nicht – Pflanzen brauchen oft weniger, als Hersteller empfehlen.
- Optimiere den Raum – besser ein kleineres, voll genutztes Zelt als ein halbleeres großes.
- Investiere Schritt für Schritt – starte günstig, erweitere später mit Erfahrung.
Fazit
Die Kosten für einen Homegrow variieren: von ein paar Hundert Euro beim Budget-Setup bis zu mehreren Tausend beim Premium. Die größten Posten sind Strom und Equipment – verteilt über den ganzen Zyklus ergibt sich aber ein sehr fairer Preis pro Gramm.
Für jeden, der Wert auf Qualität und Unabhängigkeit legt, ist der eigene Grow keine Ausgabe, sondern eine Investition – in Leidenschaft, Erfahrung und das beste Gras.
FAQ – häufige Fragen
Kann man für unter 300 EUR einen Grow starten?
Ja, aber es bleibt sehr basic.
Lohnen sich LEDs wirklich?
Definitiv – weniger Stromverbrauch, super Erträge.
Was ist der größte Kostenfaktor?
Am Anfang das Equipment, später der Strom.
Liegt der Preis pro Gramm immer unter 2 EUR?
Bei einem soliden Grow ja – vor allem, wenn du dein Equipment über mehrere Runs abschreibst.