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Cannabisblätter — vollständige Diagnose von Mängeln und Überschüssen in Erde (pH 6,3–6,8, Tabelle zur Nährstoffverfügbarkeit)

Cannabis „spricht“ über seine Blätter. Bevor du zur „Wunderflasche“ greifst, ordne die Basics: pH, Gießen, EC und Luftbewegung. Neun von zehn „Mängeln“ in Erde sind in Wahrheit falscher pH, Übergießen, Salzaufbau oder zu viel Licht/Wind. Dieser erweiterte, komplette Guide erklärt die Blattdiagnose beim Anbau in Erde — inklusive pH-Tabelle, vollständiger Liste der Makro- und Mikronährstoffe und einem praxisnahen Reparaturpfad.


Schneller Diagnosepfad (bevor du irgendetwas zugibst)

  1. pH von Gießwasser und Drain prüfen: Ziel 6,3–6,8. Warst du mehrere Tage außerhalb, keine neuen Nährstoffe — erst pH korrigieren.
  2. Gießen bewerten: Topf schwer & kühl = zu nass (Übergießen). Topf schuhkarton-leicht = zu trocken. Erde soll den Zyklus nass → feucht → fast trocken durchlaufen.
  3. Wo startet das Symptom?
    • Alte/untere Blätter → meist mobiler Nährstoff (N, P, K, Mg).
    • Neuester Wuchs/Spitzen → meist immobiler Nährstoff (Ca, Fe, B, Zn, Cu, Mn, Mo).
  4. Muster der Verfärbung:
    • Interkostale Chlorose (hell zwischen grünen Adern) → Mg, Fe, Mn, Zn.
    • Randnekrose (Bräunung vom Rand her) → K, Ca, Na/Salz, Wind-/Lichtbrand.
    • Einheitliche Aufhellung → N, S (Position entscheidet).
  5. EC/Salz: feines „Tip Burn“ = oberes Fütterungslimit; breite braune Ränder + Stillstand = Überschuss/Versalzung.

Goldene Regel:Erst pH und Gießen fixen, dann Ernährung anpassen.


Tabelle: Nährstoffverfügbarkeit in Erde vs. pH (Cannabis)

Legende: HOCH, MITTEL, NIEDRIG. Ziel-pH in Erde: 6,3–6,8.

NährstoffpH 5,05,56,06,36,56,87,07,5
Stickstoff (N)MITTELHOCHHOCHHOCHHOCHHOCHMITTELNIEDRIG
Phosphor (P)NIEDRIGMITTELHOCHHOCHHOCHMITTELMITTEL/NIEDRIGNIEDRIG
Kalium (K)MITTELHOCHHOCHHOCHHOCHHOCHMITTELNIEDRIG
Calcium (Ca)NIEDRIGNIEDRIG/MITTELMITTELMITTEL/HOCHHOCHHOCHHOCHHOCH
Magnesium (Mg)NIEDRIGMITTELMITTEL/HOCHHOCHHOCHHOCHMITTELNIEDRIG
Schwefel (S)MITTELHOCHHOCHHOCHHOCHHOCHMITTELNIEDRIG
Eisen (Fe)HOCHHOCHHOCHMITTELMITTEL/NIEDRIGNIEDRIGNIEDRIGNIEDRIG
Mangan (Mn)HOCHHOCHHOCHMITTELMITTEL/NIEDRIGNIEDRIGNIEDRIGNIEDRIG
Zink (Zn)HOCHHOCHHOCHMITTELMITTEL/NIEDRIGNIEDRIGNIEDRIGNIEDRIG
Kupfer (Cu)MITTEL/HOCHHOCHHOCHMITTELMITTEL/NIEDRIGNIEDRIGNIEDRIGNIEDRIG
Bor (B)MITTELHOCHHOCHMITTELMITTELNIEDRIGNIEDRIGNIEDRIG
Molybdän (Mo)NIEDRIGNIEDRIGMITTELMITTELHOCHHOCHHOCHHOCH

Merke:

  • Zu niedriger pH (<6,0) limitiert Ca/Mg/Mo → Pseudo-Mängel trotz Vorrat.
  • Zu hoher pH (>6,8–7,0) blockiert Fe/Mn/Zn/Cu/B → blasser Neuwuchs (Chlorose).
  • Sweet Spot in Erde: 6,3–6,8.

Makronährstoffe — Symptome, Ursachen, Abhilfe

Stickstoff (N) — der „grüne Motor“

  • Mobilität:mobil (startet an älteren Blättern).
  • Mangel: gleichmäßige Vergilbung älterer Blätter, dünnere Stiele, Wachstum verlangsamt. In der Blüte ist geordnetes Vergilben normal.
  • Überschuss (N-Toxizität): sehr dunkelgrün, lederige Blätter, Klaue an den Spitzen, verspätete Blüte.
  • Ursachen: zu wenig N oder zu seltenes Füttern; oder umgekehrt zu hohe Dosen/EC.
  • Abhilfe:
    • Mangel: ½-Dosis Grow-Nährlösung, pH 6,3–6,6; Wasser–Wasser–Füttern beibehalten.
    • Überschuss: 1–2x klares Wasser, dann bei ¾ der früheren Dosis weitermachen.
  • Prävention: in der Vegi sattgrün, aber nicht „überpigmentiert“.

Phosphor (P) — Energie & Wurzeln

  • Mobil.
  • Mangel: dunkelgrün mit violett/bronzenen Tönen (nicht immer), untere Blätter matt, Pflanze „steht“. Kalte Wurzelzone <18 °C verstärkt es.
  • Überschuss: antagonisiert Zn/Fe/Mn → Chlorose oben trotz „viel Futter“.
  • Abhilfe: pH auf ~6,5 anheben, Medium 18–22 °C; mäßige P-Gabe, nicht übertreiben.

Kalium (K) — Wasserhaushalt & Blüte

  • Mobil.
  • Mangel:braune Ränder/Spitzen an älteren Blättern, Nekrose schreitet einwärts, Stressanfälligkeit, dünne Stiele.
  • Überschuss: hemmt Ca/Mg → sekundäre Ca/Mg-Probleme.
  • Abhilfe: pH 6,4–6,7; wenn du K in der Blüte stark pushst, 10–20 % reduzieren und Cal-Mag halb dosiert ergänzen.

Calcium (Ca) — Zellwände

  • Immobile (trifft Neuwuchs).
  • Mangel:ausgefranste Ränder, feine nekrotische Punkte auf jungen Blättern, deformierte Spitzen, schwache Meristeme, hohle/weiche Gewebe. Häufig unter starken LEDs.
  • Überschuss: selten sichtbar; zeigt meist K/Mg-Aufnahmeprobleme.
  • Ursachen: pH <6,2, zu viel K/Na, sehr weiches Wasser ohne Ca, Übergießen (schlechter Transport).
  • Abhilfe: pH 6,4–6,6, Cal-Mag 0,5–1,0 ml/L für einige Güsse; Airflow und nass-trocken-Zyklus verbessern.

Magnesium (Mg) — Kern des Chlorophylls

  • Mobil (ältere Blätter).
  • Mangel:interkostale Chlorose an unteren/mittleren Blättern — grüne Adern, gelbe „Felder“; später feine rostige Punkte.
  • Überschuss: selten; kann Ca/K verdrängen.
  • Ursachen: pH <6,3, ultramildes/RO-Wasser ohne Ergänzung, hoher K-Push.
  • Abhilfe:Bittersalz (MgSO₄) 0,3–0,5 g/L ins Gießwasser (oder 1–2 g/L foliar 1–2×), pH 6,4–6,6; K moderater fahren.

Schwefel (S) — Aminos & Aroma

  • Immobile (oft oben).
  • Mangel:gleichmäßige Aufhellung des Neuwuchses (wie N, aber von oben), dünne Blätter, teils rötliche Blattstiele.
  • Überschuss: selten; sehr hohe Gaben bremsen das Wachstum.
  • Abhilfe: meist pH-Korrektur + normale (nicht schwere) Grunddüngung (S ist in Sulfaten enthalten).

Mikronährstoffe — Symptome, Ursachen, Abhilfe

Eisen (Fe)

  • Immobile (zuerst jüngste Blätter).
  • Mangel:zitronengelber Neuwuchs mit grünen Adern; ältere Blätter bleiben grün. Häufig bei pH >6,8 oder nach hohem-pH-Flush.
  • Abhilfe: pH 6,3–6,6, Fe-Chelat (EDDHA/DTPA) nach Etikett; optional sehr milde Blattdüngung lt. Hersteller.

Mangan (Mn)

  • Immobile.
  • Mangel:feine interkostale Chlorose am jüngeren Laub, danach kleine braune Sprenkel; leicht mit Fe zu verwechseln.
  • Überschuss: selten bei korrektem pH; zeigt dunkle Flecken.
  • Abhilfe: pH 6,3–6,6; Spurenelement-Mix nach Etikett; hohe pH vermeiden.

Zink (Zn)

  • Immobile.
  • Mangel:verkürzte Internodien (Zwergwuchs), kleine Blätter, Chlorose oben, gebleichte Spitzen. Oft bei pH >6,8 oder P-Überschuss.
  • Abhilfe: pH 6,3–6,6; Spurenelemente; Phosphor zügeln.

Kupfer (Cu)

  • Immobile.
  • Mangel: junger Wuchs dunkel/blaugrün, kräuselt nach unten, teils trockene Spitzen; selten, meist hoher pH oder Zn-Überschuss.
  • Abhilfe: pH korrigieren, Mikros lt. Etikett.

Bor (B)

  • Immobile.
  • Mangel:deformierte Triebspitzen, brüchige/trocknende Meristeme, hohle Stiele, missgebildete Blüten. Häufig zusammen mit Ca-Themen (Transport).
  • Abhilfe: pH 6,3–6,6; Spurenelemente inkl. B; gleichmäßige Feuchte halten (B bewegt sich mit Transpiration).

Molybdän (Mo)

  • Immobile (teils mittlere Blätter).
  • Mangel:Aufhellung aus der Blattmitte, Ränder können sich röten; selten, klassisch bei zu niedrigem pH.
  • Abhilfe: pH auf 6,5–6,8 anheben; Spurenelemente.

Chlor (Cl) — klein, aber real

  • Mangel: sehr selten; Welken, braune Sprenkel, „vernässt“ wirkendes Blatt.
  • Überschuss (Salze/Leitungswasser):Randbrand wie bei K/Na, Verlangsamung.
  • Abhilfe: bei Verdacht moderater Spülgang (in Erde behutsam), anschließend sanfter füttern.

Natrium (Na) — ungebetener Gast

  • Überschuss: braune Ränder, salziger Belag, Stagnation. Quelle: sehr hartes Wasser/Kochsalz (niemals verwenden!).
  • Abhilfe: auf besseres Wasser wechseln; mischst du mit entmineralisiert/RO, Cal-Mag ergänzen.

Toxizitäten & Lockouts — so erkennst du sie

  • Tip Burn: dünne braune Linie an Blattspitzen = oberes Fütterungslimit. Breiter werdende Ränder + papierig = zu heiß (hoher EC).
  • Salzaufbau: matte, „klebrige“ Blätter, kein Drive. Wasser–Wasser–Füttern und gelegentlich bis 10–15 % leichtem Drain gießen.
  • pH-Lockout: „Mängel“ trotz hoher EC. Erst pH korrigieren, keine Flaschen stapeln.

Fehlalarme: kein Düngeproblem

  • Übergießen (Wurzel-Hypoxie): traurige Blätter bei festen Stielen; kühle, schwere Erde; Wachstumsstopp. Abhilfe: Trockenphase, Bodennähe belüften, seltener aber vollständig gießen.
  • Backstein-Trockenheit: Erde löst sich vom Topfrand, Wasser läuft an den Seiten ab. Kruste aufbrechen, langsam, in Runden gießen.
  • Licht-/Hitzestress: obere Blätter bleichen/vergilben ohne Nährstoffmuster, „Taco-Form“, Blattoberfläche heiß. Lampe höher/kippen, Luftbewegung verbessern.
  • Windbrand: trockene, ausgefranste Ränder auf der Ventilatorseite. Winkel/Leistung anpassen.
  • Schädlinge (Thripse, Spinnmilben):Silberungen/Punktierungen, Gespinste unter dem Blatt, Minilöcher. Kein Mangel — Unterseiten kontrollieren, Gelbtafeln, passende Bio-/Chem-Kontrollen.
  • Kaltes Wasser/kalte Wurzelzone: Aufnahme stockt; „Geistermängel“ P/Mg. Lösung 18–22 °C Gießwasser.

Schritt-für-Schritt-Reparaturplan (Erde)

  1. Fundament resetten: Input-pH 6,3–6,6, Lösung 18–22 °C.
  2. Einmal bis leichten Drain (10–15 %) gießen, um die Wurzelzone auszugleichen (keine Flut).
  3. 3–5 Tage beobachten.Neuer Wuchs muss besser aussehen; alter Schaden heilt nicht zurück.
  4. Mobiler Mangel (N, P, K, Mg) bei korrekt pH: nächster Guss ½-Dosis des passenden Nährstoffs.
  5. Immobiler Mangel (Ca, Fe, Zn, B, Mn, Cu, Mo): pH justieren + Spurenelemente/Cal-Mag mit kleiner Dosis; Übergießen vermeiden.
  6. Hoher EC/Toxizitätszeichen: ein- bis zweimal nur Wasser, dann bei ¾ der alten Dosis weiter.
  7. Dokumentieren: Foto, Datum, pH, Dosen notieren — spätere Korrekturen werden einfacher.

Spickzettel (was, wo, wie es aussieht)

  • Alte Blätter vergilben gleichmäßig:Stickstoff (N).
  • Alte Blätter: braune Ränder wandern nach innen:Kalium (K).
  • Unteres/mittleres Laub: helle „Felder“ zwischen grünen Adern:Magnesium (Mg).
  • Neuer Wuchs: zitronengelb mit grünen Adern:Eisen (Fe).
  • Neuer Wuchs: feine Chlorose + winzige braune Sprenkel:Mangan (Mn).
  • Neuer Wuchs: klein, deformierte Spitzen, trocknende Tops:Calcium (Ca) oder Bor (B) (oft zusammen).
  • Kurze Internodien, Mini-Blätter, blasse Tops:Zink (Zn).
  • Sehr dunkelgrün, lederig, Klauen-Spitzen:N-Überschuss.
  • Dünne braune Linie an Tips:EC-Limit (zurückfahren).

Dosieren ohne EC-Meter (wenn’s sein muss)

  • Korrekturen immer mit ½ Etikett-Dosis starten.
  • Wenn nach 5–7 Tagen der Neuwuchs gesund ist und sich Symptome nicht nach oben ausbreiten, auf ¾ erhöhen.
  • Toasten die Spitzen, 10–20 % zurück und Wasser–Wasser–Füttern strecken.

Gieß- & Dünge-Kadenz in Erde (Reminder)

Am einfachsten: Wasser → Wasser → Wasser + Nährstoffe. Bei Gießen alle 2–3 Tage ergibt das Fütterung alle 6–9 Tage. Hohe Temperaturen, starke LEDs und große Pflanzen können etwas häufigere Gaben erfordern — Blattstellung und Topfgewicht beobachten.


Checkliste vor der „Flaschen-Diagnose“

  • Input-pH 6,3–6,6, Drain 6,3–6,8
  • Topf durchläuft nass-trocken, keine stehenden Pfützen
  • Gute Luftbewegung am Boden, kein kalter Zug aufs Laub
  • Keine Schädlinge (Lupe, Blattunterseiten)
  • Dosen ≤ ¾ vom Etikett (außer du misst EC und kennst dein Ziel)

Passt alles oben, erst dann Nährstoffe feintunen.


Zusammenfassung

Ein Blatt-„Mangel“ ist selten ein Ruf nach einer neuen Flasche. Beim Erde-Grow liefern die größten Fortschritte: korrekter pH (6,3–6,8), vernünftiger Gießrhythmus und moderate Dosierung. Lerne mobile vs. immobile Nährstoffe zu unterscheiden, Chlorose/Nekrose-Muster zu lesen — und du wechselst vom „Feuerlöschen“ zur Prävention. Deine Pflanzen danken es mit gleichmäßigem Wachstum, kräftigen Stielen und stressfreier Blüte — und deine Blätter senden weniger Fehlalarme.

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Manolo MJF

Hey, I’m Manolo from MJF – your go-to grow buddy 🌿. I blog about everything cannabis cultivation: from sprouting your first seed to harvesting top-shelf buds. Whether you're growing in a closet or a custom-built growroom, I’m here to share tips, tricks, and tried-and-true methods to keep your plants (and you) thriving. Light it up with knowledge and let’s grow together! 💡🌱 #GrowWithManolo

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